Sonntag, 27. Dezember 2009

Japanische Possessiv- und Personal-Pronomen

1. Possessivpronomen
Die Possesivpronomen, also besitzanzeigenden Fürwörter, werden im Japanischen - glücklicherweise - denkbar einfach gebildet. Hierzu hängt man einfach an den Namen oder das Personalpronomen die kleine Silbe の (no) an. Dabei muß man sich wieder den typischen, japanischen Satzbau vor Augen halten, der es für uns unmöglich macht, aus dem Deutschen Wort für Wort zu übersetzen. Aus unserer Sicht wirken die Sätze eherwie eine Aneinanderreihung von Substantiven mit einem Verb zum Schluß. Entsprechend heißt also beispielsweise "mein Regenshirm" also 『僕傘』 (ぼくかさ = boku no kasa). Hier kann man die Verwendung des の sehen, das sozusagen "zwischen mir und dem Schirm" steht. Es bedeutet dabei soviel wie "der Schirm von mir", nur das eben die Reihenfolge umgekehrt ist. Leichter kann man es sich vielleicht mit dem Genitiv als Eselsbrücke merken, wie ich kurz an einem Beispiel mit Namen zeigen möchte:『たかしさんの傘』 (Takashi-San no kasa) könnte man sozusagen übersetzen als "Takashi's Regenschirm".



2. Weitere Personalpronomen

Letztes Mal hatte ich bereits über die verschiedenen Personalpronomen "ich", "du", "sie", "wir", etc. geschrieben, um zu zeigen, wie tief die Höflichkeit in der Sprache verwurzelt ist. Mehr als fünf verschiedene Formen für "ich" können einem schon Kopfzerbrechen bereiten. Dabei außen vor gelassen hatte ich die Worte für "er" und "sie".

かれ (kare) bedeutet "er", wird aber auch als Kurzform von 彼氏 (かれし = kareshi) verwendet, was soviel wie der "Freund" in einer Beziehung bedeutet ("boyfriend"). Das weibliche Pendant dazu lautet 彼女 (かのじょ = kanojo) und heißt einerseits einfach "sie", bezeichnet aber auch die "Freundin" innerhalb einer Beziehung ("girlfriend"). Des Weiteren existieren noch ein paar - mal wieder leicht abschätzige - Wörter, um von dritten Personen zu sprechen: こいつ (koitsu) und あいつ (aitsu), was soviel bedeutet wie "dieser Kerl" oder "jener Typ". Man sollte diese Worte auch wieder eher sparsam, und vor allem nur im Umgang mit Freunden anwenden. Beim Schauen japanischer Filme, Serien oder Animes wird man diese Worte allerdings öfters zu hören kriegen.

Jetzt kommt eine kleine Gemeinheit, die aber wichtig zu wissen ist. Nachdem ich nun (mehr oder weniger) ausführlich die verschiedenen Personalpronomen erklärt habe, kommt noch ein entscheidender Hinweis: Benutzt sie so wenig wie möglich! Das mag Euch jetzt ziemlich merkwürdig vorkommen, aber vielleicht ist es Euch auch schon selbst aufgefallen, daß man diese Worte weitaus seltener zu Hören bekommt, als man es vielleicht erwarten würde. Natürlich wollte ich diese Worte erwähnen, damit Ihr sie kennt, aber es ist auch wichtig, zu verstehen, wann oder wie diese verwendet werden.


Diesen entscheidenden Hinweis habe ich aus dem Buch Making Sense of Japanese: What the Textbooks Don't Tell You (Kodansha), welches ich als Lektüre nur empfehlen kann. Anhand sehr schöner Beispiele werden hier viele Hürden sehr anschaulich erklärt, die sich zwangsläufig auftuen, solange man versucht, stur Wort für Wort ins Japanische zu übersetzen. Beim Lesen wird klar, warum es nicht reicht, nur viele Vokabeln zu kennen, sondern daß man sein ganzes Denken umstellen muß, um sich innerhalb der japanischen Sprache sicher bewegen zu können.

Zurück zu den Personalpronomen: Diese haben einzig die Funktion, ewige Wiederholungen zu vermeiden, und die Sätze "effizienter" zu gestalten und die Aufmerksamkeit nicht vom Thema abzulenken. An einem kurzen Beispiel, in Anlehnung an das oben erwähnte Buch, möchte ich kurz verdeutlichen, was gemeint ist. Fangen wir an mit einem kurzen Text, der auf die Verwendung von Pronomen weitgehend verzichtet:
  • Nachdem Anton und Bernhard sich in der Bar getroffen hatten, ging Anton nach Hause. Anton öffnete die Tür und Anton ging hinaus. Auf dem Weg nach Hause kam Anton an einem Fluß entlang. Anton war schon sehr müde, und so dachte Antont, daß Anton bereits bei Anton zu Hause angelang sei. Anton zog Antons Kleidung aus und mußte sich sehr wundern, als Anton feststellte, daß Antont nicht in Antons Bett, sondern daß Anton im kalten Wasser lag.
Dieser Text klingt offensichtlich ziemlich kompliziert. Durch die Einführung der Pronomen können wir den gleichen Text wiedergeben, ohne uns durch die ständige Wiederholung des Namens in den Wahnsinn zu treiben. Hier also noch der gleiche Text, wie er für uns ganz normal ist:
  • Nachdem Anton und Bernhard sich in der Bar getroffen hatten, ging Anton nach Hause. Er öffnete die Tür und er ging hinaus. Auf dem Weg nach Hause kam er an einem Fluß entlang. Er war schon sehr müde, und so dachte er, daß er bereits bei sich zu Hause angelangt sei. Er zog seine Kleidung aus und mußte sich sehr wundern, als er feststellte, daß er nicht in seinem Bett, sondern daß er im kalten Wasser lag. 
Zugegeben, ein bißchen holprig ist es immer noch, aber diese Version klingt schon deutlich natürlich. Trotz verzicht der ständigen Wiederholung des Namens wird immer noch klar, was gemeint ist. Wer diesen Text nun 1:1 ins japanische übersetzen würde, hätte zwar vermutlich eine Aneinanderreihung korrekter Sätze, die im Gesamtbild jedoch für den Japaner extrem merkwürdig klingen. In der japanischen Sprache geht man noch einen Schritt weiter, und verzichtet weitgehend auf die Verwendung der Pronomen, wenn das Thema geklärt ist. Schauen wir uns noch einmal an, wie der Text dann aussehen würde:
  • Nachdem Anton und Bernhard sich in der Bar getroffen hatten, ging Anton nach Hause. Öffnete die Tür und ging hinaus. Auf dem weg nach Hause, kam an einem Fluß entlang. War schon sehr müde, dachte, bereits zu Hause angelangt zu sein. Zog Kleidung aus, und mußte sich sehr wundern, stellte fest, daß nicht im Bett sondern im kalten Wasser lag. 
Natürlich ist dieser Satz für unsere Ohren fast genauso unglücklich, wie das erste Beispiel. Aber das Wichtige hierbei ist: Nachdem das Thema einmal klar ist, kann man alle weiteren Wiederholungen weglassen - jeder versteht immer noch genau, was passiert und was die Aussage des Textes ist. Hat man einmal verinnerlicht, daß im Japanischen die Sätze vielmehr im Zusammenhang, denn als einzeln allein stehend anzusehen sind, wird auch schnell klar, wie man präzise Aussagen machen kann, die für Japaner deutlich natürlicher klingen, als wenn wir jeden Satz unnötigerweise mit einem 彼 (かれ = kare) aufblasen.

Dieses Beispiel sollte ein wenig klarer machen, warum es zwar natürlich wichtig ist, die verschiedenen Pronomen zu kennen, aber auch warum diese deutlich sparsamer eingesetzt werden, als wir es vom Deutschen her kennen. Ich hoffe, das Lesen hat Euch Spaß gemacht und Ihr konntet etwas daraus lernen. Jetzt Computer ausmachen. Hinausgehen und Einkaufen. Wenn zurück, kochen und Essen. Später Fernschauen und dann Schlafen. ><

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Ich und Du - japanische Höflichkeit

Die Japaner sind als ein sehr höfliches Volk bekannt. Dies ist nicht bloß ein Vorurteil, sondern tatsächlich wahr. Selbst wenn man das erste Kennenlernen schon lange hinter sich hat, gibt es noch unzählihge Etikette-Regeln, die es zu beachten gilt. Diese Höflichkeit ist so tief verwurzelt, daß man sie an jeder Ecke der Sprache wiederfindet. Hier möchte ich als Kurz-Einstieg kurz ein paar ganz elementare Beispiele erklären.

Wir alle kennen es, daß wir fremde Personen zunächst einmal Siezen, und erst wenn sich eine gewisse Vertrautheit entwickelt hat, kann man zum legeren "Du" übergehen. Prinzipiell recht einfach, nur leider ist es im Japanischen etwas komplizierter.

Wenn wir auf deutsch etwas von uns selbst erzählen, benutzen wir ganz einfach das Wörtchen "ich". Das gleiche gilt in den meisten westlichen Sprachen, egal ob deutsch, englisch, französisch: man selbst referenziert sich unabhängig von Alter, Geschlecht oder Gesprächspartner einfach als "ich". Im Japanischen ist es nicht so einfach. Besonders der letzte Punkt, der Gesprächspartner, und welchem hierarchischen Rang man zu diesem steht, bestimmt, wie man von sich selbst sprechen sollte.
  • Die erste Form, die man immer und überall lernt, ist 私 (わたし = watashi). Diese Form ist die allgemein Höfliche und kommt am Häufigsten zum Einsatz. Hiermit kann man also nicht viel falsch machen. Wenn man neue Leute kennen lernt, mit dem Verkäufer im Laden spricht, oder einfach jemanden nach dem Weg fragen möchten, liegt man mit 私 richtig. Es ist ungefähr mit unserem "Sie" als Anrede vergleichbar und gehört zu der normalen, anzuwendenden Höflichkeitsform. Diese Form wird dabei von beiden Geschlechtern gleichermaßen verwendet.
  • Zusätzlich gibt es eine weitere Form, die nur von Frauen verwendet werden kann: あたし (atashi). Auch eine höfliche Form, die nichts anderes als "ich" bedeutet, aber sehr weich und femin ist.
  • Es gibt ein eigenes Wort, das vorrangig von Jungs und unter Freunden verwendet wird. Es lautet 僕 (ぼく = boku). Es klingt sehr locker und jugendhaft, wird aber gelegentlich auch verwendet, wenn sich junge Leute mit älteren oder ranghöheren Gesprächspartnern unterhalten. Gelegentlich wird es sogar auch von jungen Frauen verwendet, wie mir in einem Lied von 浜崎あゆみ (Ayumi Hamasaki) aufgefallen ist. 
  • Die wohl lockerste Form, die Männer benutzen können, um von sich selbst zu sprechen ist 俺 (おれ = ore). Es ist etwas respektloser und klingt deutlich männlicher, als das zuvor erwähnte, jugendliche 僕. Unter Freunden ist diese Form häufig anzutreffen, aber auch dann, wenn man(n) auf Gesprächspartner trifft, die deutlich niedriger in der Hackordnung stehen. Beobachten kann man dies z.B. in japanischen Yakuza-Filmen, wo diese Form oft innerhalb dieser Kreise verwendet wird.
  • Von ganz unten nach ganz oben, gibt es schließlich noch eine extrem unterwürfige Form, um sich selbst zu referenzieren. Solltet Ihr also einmal in die Verlegenheit kommen, Euer Wort an den Kaiser von Japan zu richten, wäre vermutlich 私 (わたくし = watakushi) die angemessene Form, um von Euch selbst zu reden. Die kleine Extrasilbe "ku", die in die reguläre Höflichkeitsform eingebaut wird, macht deutlich, daß das Gegenüber weitaus Ranghöher ist, und der Sprecher ihm oder ihr den nötigen Respekt zollt.
So, genug von sich selbst gesprochen. Als ob diese vielen verschiedenen Formen von "ich" nicht schon genug wären, gibt es das (fast) gleiche Spiel natürlich auch noch für die Anrede Eurer Gesprächspartner. Einfach zwischen dem freundschaftlichen "Du" und dem höflichen "Sie" zu unterscheiden, ist in der japanischen Kultur natürlich nicht ausreichend.
  • Auch hier möchte ich wieder zunächst die erste Form nennen, die man für gewöhnlich lernt, wenn man sich der japanischen Sprache widmet. Um jemanden anzusprechen, gibt es das Wort あなた (anata), welches man sowohl für "Du" als auch "Sie" verwenden. (Zumindest am Anfang, solange man noch als frischer Lehrling der Sprache versucht, die eigene Sprache eins zu eins zu übersetzen.) Tatsächlich ist hier jedoch vorsicht geboten. Wie bei (leider) vielen Dingen im Studium der japanischen Sprache, ist dies nur eine starke Vereinfachung, um uns als Anfänger nicht zu verschrecken. Erst wenn man ein bißchen tiefer in die Sprache einsteigt, lernt man die Feinheiten kennen. So wird es anders als bei uns das "Du" oder "Sie" tatsächlich eher als eine sehr intime Anrede verwendet, beispielsweise in Briefen, die Ehepartner einander schreiben. (Dies ist auch in Filmen zu beobachten: Ein Brief der Frau an ihren Liebsten beginnt oft einfach mit 「あなた!」 was ohne weitere Anrede oder hinzufügen eines Namens oder sonstiger Floskeln - zumindest laut Untertiteln - soviel bedeutet, wie "Mein Schatz" oder "Mein Liebling".
  • Für Gewöhnlich ist あなた also eher sparsam zu verwenden. Die direkte Anrede ist für Japaner in dieser Form eher ungewohnt und fühlt sich ein bißchen merkwürdig an. Am üblichsten ist es, sie in der dritten Person, einfach direkt mit dem Namen anzusprechen. Statt 「今日あなたは時間があるの?」 ("Hast Du heute Zeit?") wäre also eher 「今日たかしくんは時間があるの?」 ("Hat Takashi heute Zeit?") also weitaus üblicher, also die Verwendung des Namens des Gesprächspartners (hier: Takashi). Dies erfordert anfangs etwas Gewöhnung, da man doch umdenken muß, und bald merkt, daß man nicht einfach direkt aus dem Deutschen übersetzen kann, um natürlich zu klingen. 
  • Noch häufiger ist es, die Anrede einfach wegzulassen. Aus dem Zusammenhang und der direkten Konversation wird sie überflüssig, und es ist klar, was gemeint ist. Die Frage, ob beispielsweise der Gesprächspartner etwas Sushi essen möchte, lautet dann einfach bloß 「寿司を食べたいんですか?」 ("Sushi wo tabetai n desu ka?"), bei dem jegliche Anrede weggelassen werden kann.
  • Manchmal ist es jedoch erforderlich, den anderen anzusprechen, z.B. um etwas zu betonen. Neben der Verwendung des Namens gibt es noch das Wort きみ (kimi), was ein einfaches "Du" unter Freunden bedeuten kann. Es kann auf Augenhöhe verwendet werden und klingt nicht so stark, wie あなた。
  • Hoffentlich nicht, um es zu verwenden, aber um es wenigstens zu verstehen, noch zwei Formen, die eher, bzw. sehr unhöflich sind, und nur dann verwendet werden, wenn man dem Gegenüber seinen niedrigeren Stand unter die Nase reiben möchte. 
    • あんた (anta) ist eine Form, die - so wurde mir gesagt - beispielsweise von älteren Frauen gegenüber kleinen, frechen Kindern verwendet wird. Beim Schreiben ist darauf zu achten, da man hier leicht ins Fettnäpfchen treten kann, wenn man beim Tippen versehentlich ein "a" unter den Tisch fallen läßt, und aus dem "anata" diese arrogantere Form "anta" wird. Unter Freunden handelt man sich hier jedoch in der Regel höchstens ein paar Lacher ein. ^^
    • Will man seiner Überlegenheit besonderen Ausdruck verleihen, wird das minderwertige Gegenüber mit お前 (おまえ = omae) tituliert. Auch bei dieser Form hoffe ich, daß Ihr sie nur in Animes oder Filmen antreffen werdet, und sie möglichst nicht - außer im Scherz unter Freunden - im Alltag anwendet, und damit irgendwelchen Japanern auf den Schlips tretet. 
Dies sind zunächst mal die wichtigsten Formen, denen man begegnen wird, wenn man sich mit der japanischen Sprache beschäftigt. Ein Hinweis noch: ganz leicht kann man aus diesen Formen eine Plural-Anrede machen, indem man einfach die Silben たち ("-tachi") anhängt. Die Höflichkeitsstufe bleibt dabei erhalten. Wir ist also 私たち (watashitachi) und Ihr wird einfach als あなたたち (anatatachi) gebildet.

So, damit habe ich einen ersten, ganz groben Überblick über die verschiedenen Höflichkeitsformen geben wollen. Das deckt natürlich bei Weitem nicht alles ab! Dies war nur ein kleiner Vorgeschmack, was noch alles auf Euch zukommt. Aber keine Angst, ich will Euch damit nicht entmutigen, sondern Euch eher darauf vorbereiten, was Euch noch erwartet. Aber ich kann Euch beruhigen: Allein die Tatsache, daß Ihr Euch die Mühe macht, diese fremde und schwierige Sprache zu lernen, wird Euch schon anerkannt werden, und die meisten werden eher Eure Mühe zu schätzen wissen, statt auf den kleinen Fehlern herumzureiten, die jeder macht.

Also, keine Sorge und weiterhin viel Spaß beim Lernen!

Sonntag, 13. Dezember 2009

Dating - The Japanese Tradition: "Kosai"

Heute möchte ich Euch mal wieder etwas zum Zurücklehnen und Lachen zeigen. Das Video zum Thema "Sushi" aus der Reihe "The Japanese Tradition" vom Japanese Culture Lab kennt Ihr ja vermutlich schon aus meinem vorigen Eintrag. Neben vielen weiteren lustigen Videos gibt es noch ein Thema, daß ich Euch nicht vorenthalten möchte: Dating. Bestimmt gibt es den einen oder anderen Lernenden, dessen Motivation für das Lernen dieser schwierigen Sprache die Suche nach einer japanischen Partnerin ist (auch wenn das bestimmt keiner zugeben mag ^^).

Nun, bei der Partnersuche reicht es nicht allein, die Sprache - mehr oder weniger - zu beherrschen. Es gibt noch ein paar weitere Regeln, die man kennen und beachten muß, um erfolgreich zu sein. Und genau diesem Thema hat sich auch das Japanese Culture Lab gewidmet und in einem weiteren Film die wichtigsten Tipps zusammengefaßt. Zunächst wird die Theorie erklärt, und dann anhand eines kurzen Films die Umsetzung in der Praxis demonstriert - immer mit direktem Bezug auf das vorangehende Lehrvideo. Ich wünsche allerseits viel Spaß beim schauen und lernen der japanischen Regeln des Dating mit den folgenden Videos: "Kosai: Man -> Woman". ちょっとおかしいけど、ちょううける! 楽しんで!


Part 1/4: Erst die Theorie...


Part 2/4


Part 3/4: ... dann die Anwendung in der Praxis


Part 4/4

Samstag, 12. Dezember 2009

Japanisch für die Westentasche: Elektronische Wörterbücher


Wer mit Japanern unterwegs ist, die eine neue Sprache lernen, oder selbst gerade im Ausland unterwegs sind, wird feststellen, daß es etwas gibt, das sie alle gemeinsam haben: Die elektronischen Wörterbücher "Ex-Word" von Casio, mit dem scheinbar wirklich jeder Japaner eines zu besitzen scheint.

Diese Geräte gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen und Preisklassen. Die Unterschiede liegen dabei in den angebotenen Eingabemöglichkeiten, der Größe, und der Darstellung der Ergebnisse. Die kleinsten und günstigsten Geräte sind etwas größer als ein Smartphone, erlauben die Eingabe der gesuchten Worte über ein kleines Keyboard und stellen in wenigen Zeilen die Ergebnisse auf dem Display dar. Wer mehr ausgeben möchte oder einfach mehr Features benötigt, kann natürlich auch zu einem teureren Modell greifen. Diese haben verhältnismäßig große Displays und passen nicht mehr in die Jackentasche. Dafür kommen sie mitunter mit einem sensitiven Touchpad daher, das eine handschriftliche Eingabe der gesuchten Worte ermöglicht. Dies erweist sich natürlich als besonders praktisch, wenn  man anfangen will, Kanjis "abzumalen" und übersetzen zu lassen. Außerdem besitzen die teureren Geräte noch eingebaute Lautsprecher, damit man sich die Übersetzungen vorlesen lassen kann, um die richtige Aussprache zu hören und zu lernen.

Ein paar Haken gibt es bei der ganzen Sache: Hierzulande habe ich bisher keine Version entdeckt, die Japanisch mit abdeckt, sondern lediglich welche, die sich auf den europäischen Sprachraum beschränken. Um eine Version für Japanisch - Deutsch oder Japanisch - Englisch zu bekommen, muß man schon im Land der aufgehenden Sonne einkaufen. Allerdings ist die Menüführung dann auf Japanisch, was das Suchen sehr schwierig macht. Ob es eine Möglichkeit gibt, diese komplett auf eine andere Sprache umzustellen, weiß ich leider nicht. Dazu kommt der recht happige Preis dieser Geräte. Die billigsten, die ich in Japan gesehen habe, fangen bei rund 7000 Yen an (was je nach Kurs etwa 50 Euro entspricht), für die etwas besseren Geräte muß man leicht an die 20.000 Yen oder mehr berappen. Wer hier bei uns auf Amazon sucht, wird die billigsten Geräte nicht unter 100 Euro finden.


Man sieht also, diese elektronischen Wörterbücher sind unter Japanern weit verbreitet, allerdings hierzulande eher rar. Wenn jemand von Euch so eines haben möchte, empfehle ich, Eure Japanischen Freunde zu fragen, ob Sie Euch eines aus Japan mitbringen können, oder Ihr fahrt einfach selber dorthin und holt Euch eines. ^^

Aber jetzt kommt die gute Nachricht: Für Besitzer eines Android-Handys, wie beispielsweise das HTC Hero, gibt es eine schicke Lösung, die obendrein auch noch kostenlos ist. Ihr könnt Euch die App "Aedict" holen, die frei verfügbar und sehr mächtig ist. Nach dem Installieren wird noch ein freies Wörterbuch heruntergeladen, welches unzählige Japanische und Deutsche übersetzungen enthält. Dieser Download umfaßt ca. 20 MB, welche aber dank UMTS oder WLAN recht schnell heruntergeladen werden können. Sobald Ihr die Anwendung startet, habt Ihr ein einfaches Tool, welches Euch zwei Eingabefelder zur Verfügung stellt. Hier könnt Ihr nun, je nach Bedarf, entweder das zu suchende Wort auf deutsch oder japanisch eingeben. Danach erhaltet Ihr eine Liste mit Übersetzungsvoschlägen. Ich hatte je bereits in einem früheren Artikel erklärt, wie Ihr die japanische Texteingabe auf dem Handy ermöglicht. Für die Benutzung dieser Wörterbuch-App ist dies allerdings nicht nötig - wenn auch möglich. Ihr könnt auch zu suchende japanische Wörter einfach mit unserem Alphabet eingeben. Diese werden automatisch in Hiragana, Katakana und Kanji transformiert und Euch die entsprechenden Ergebnisse angezeigt. Ein weiterer Vorteil ist, daß hier das Wörterbuch bereits integriert ist. Anders als bei fast allen anderen Apps, die ich für's Handy gefunden habe, ist hier zur Benutzung keine Internet-Verbindung nötig. So könnt Ihr also auch im Ausland in aller Ruhe nach Übersetzungen suchen, ohne Euch Sorgen über ein explodierende Telefonrechnung wegen der Surf-Kosten im Ausland zu machen.

Alles in allem kann ich nur sagen, daß dies eine großartige App ist: Einfach, aber sehr mächtig. Die Benutzung ist wirklich sehr komfortabel, und der zur Verfügung stehende Wortschatz ist wirklich sehr groß. So ist es ein leichtes, wenn Ihr in einem Lied oder Film ein unbekanntest Wort entdeckt, dieses schnell nachzuschlagen, oder beim Schreiben von japanischen Texten sich kurz über die richtige Wortwahl und Schreibweise zu informieren. Ich kann es nur jedem empfehlen!









Freitag, 11. Dezember 2009

Alles auf Japanisch?

Tut mir leid, daß ich in letzter Zeit gar kaum dazu komme, hier ein paar Updates zu schreiben. Ich habe noch ein paar schöne Ideen, die ich Euch gerne noch mitteilen möchte, und werde mich bemühen, bald wieder etwas neues zu schreiben. がんばりますよ!

Bis dahin habe ich hier nur eine Kleinigkeit eingebaut, um die Seite ein bißchen komfortabler zu machen: Neulich habe ich ja das Firefox-Plugin "Rikaichan" vorgestellt, mit dem man einzelne Wörter live übersetzen lassen kann. Bei langen Texten ist das manchmal vielleicht ein bißchen zu mühsam, dafür könnt Ihr dann Google Translate benutzen. Hier könnt Ihr einfach einen beliebigen Text reinkopieren und aus Vielzahl von Sprachen wählen, von der oder in die ihr den Text übersetzen lassen wollt. Manchmal sind die Ergebnisse zwar etwas... "innovativ" ^^ - aber normalerweise reicht es, um schnell einen Überblick darüber zu bekommen, worum es geht. Probiert es einfach mal aus. Und notfalls ist es auch gut, um einfach etwas lustiges zum Lesen zu erhalten.

Eine weitere Form dieser automatischen Übersetzung ist die Möglichkeit, ganze Webseiten übersetzen zu lassen. Ich habe es hier rechts oben im Menü eingebaut. Jetzt könnt Ihr Euch meinen Blog mal komplett auf Japanisch anschauen - oder eine beliebige andere Sprache. Das ganze könnt Ihr dann ja wieder in Google Translate kopieren und zurück übersetzen lassen, und mal schauen, was dabei rauskommt...

ためして下さい。 おもしろいだよとおもう。

Hier als Beispiel, wie die automatische Übersetzung von diesem Eintrag aussieht. Mit der Bitte an meine japanischen Freunde: つぎのテクストをよんで下さい。 合ってるですか? それでもへんだけだすか?

*** automatisch mit GoogleTranslate übersetzt ***

全て日本語で?

私は最近も、ほとんどここではいくつかの更新プログラムを書くのに時間が残念です。私はまだ、私はまだわかりますしたいのですがいくつかの良いアイデアがまた近いうちに何か新しいものを作成しようとします。がんばりますよ!

してまで、私は 、 サイトのビットをより快適に: を一口食べてインストールしている 他の日 私は 、 個々の単語を前に翻訳することができるFirefoxのプラグイン"Rikaichan提示を持つ 。長い文章は、時には 、 このおそらく無理少し、その場合 することができます はGoogle 。ここでは 、 翻訳 を使用 任意のテキストreinkopierenすることができますし 、 言語の多様性、誰かがこれでは 、 テキストを翻訳したいから選択します。場合によっては 、 結果のビットです... "革新的な^ ^ -が 、 通常すぐに何がかかっている情報の概要を取得するのに十分です。試してみてください。そして 、 もし、それも読むことだけがおかしい適していますが必要。

この自動変換のもう一つのフォームは、機能全体のWebページを翻訳することです。私はそれをここでは、右上のメニューにインストールされている。これで あなたも私のブログを一度に完全に日本語で見ることができます-または、他の言語です。全体をはい再度Googleの翻訳にコピーを残したりできる、翻 訳、と私を参照して、何が出てここに来る...



Sonntag, 6. Dezember 2009

Japanische Musik: Yui, Ayumi Hamasaki, Ego Wrappin' und mehr...

Für manche klingt japanische Musik vielleicht sehr fremd oder unverständlich. Bis man an einen Punkt gelangt, daß man den Texten beim Zuhören folgen kann, ist noch viel Arbeit notwendig. Aber es kann nicht schaden, die Ohren schonmal früh für die ungewohnten Klänge zu schulen. Früher oder später hat man die ersten Erfolgserlebnisse und kann sich darüber freuen, hier einen Titel, dort ein paar Worte aus dem Refrain und ein anderes Mal vielleicht sogar eine ganze Textzeile zu verstehen. Außerdem bietet die japanische Musik oft eine willkommene Abwechslung, besondert, wenn man der Musik überdrüssig ist, mit der man hier im Radio und Fernsehen überschüttet wird. Im folgenden möchte ich Euch ein paar Bands vorstellen, die mir besonders gut gefallen und sich hervorragend eignen, sich seine tägliche Dosis Japanisch auf die Ohren zu holen... ^^
(Alle Bilder sind verlinkt, damit Ihr gleich einen akkustischen Eindruck im Onlineradio bekommt.)



Die erste, die ich vorstellen möchte, ist YUI. Sie ist eine Künstlerin, die wunderschöne Lieder macht, die zwischen Singer/Songwriter und JPop einzuordnen sind. Ihr Japanisch ist sehr klar, und bei so Titeln wie NAMIDAIRO schafft man es schon bald, ein paar Zeilen zu verstehen. Ihre Musik ist ruhig, manchmal melancholisch oder verträumt, oder lädt einfach zum entspannen ein. Dazwischen hat sie auch fröhliche Lieder im Sortiment, die einfach für gute Laune sorgen, wie zum Beispiel "Cherry", den ich hier für Euch rausgesucht habe:






Als nächstes die wohl bekannteste Vertreterin des JPop: Hamasaki Ayumi. Mit ihren Konzerten füllt sie riesige Hallen, und als sie 2008 ihre Single-Collection auf 3 CDs plus DVD veröffentlichte, waren Ihre Plakate lange auf den Anzeigetafeln über Shibuya zu sehen. Ihre Musik ist größtenteils typisch poppig, manchmal finden sich aber auch Einflüsse aus verschiedenen anderen Stilrichtungen darin. Mal fühlt man sich auf einen ägyptischen Basar mit Bauchtanz versetzt, dann wieder entdeckt man überraschend rockige Lieder dazwischen. Das Spektrum ihrer Musik ist zwar breit, aber wie gesagt, die meisten ihrer Songs sind klassische JPop-Kost. Wie auch bei Yui ist ihre Aussprache beim Singen sehr klar, und ich bin überzeugt, es schult mit Sicherheit das Gehör, wenn man sich öfters ihre Lieder anhöre.






Ein weiterer Japanischer Künstler ist AKEBOSHI aus Yokohama. Seine Musik ist teils schwermütig und melancholisch, aber immer wunderschön. Meistens singt er auf Japanisch, einige Lieder sind allerdings auf Englisch. In seiner Musik liegt eine ruhige Kraft, die zum Entspannen und Träumen einlädt. Aufmerksam geworden bin ich auf diesen Sänger, da er das End-Theme der ersten Naruto-Staffel geschrieben hat, welches den Titel WIND trägt und mich sofort in seinen Bann gezogen hat.





Als nächstes verlasse ich kurz die Welt des JPop, um auch noch etwas für diejenigen anzubieten, die statt JPop lieber etwas härtere Musik bevorzugen. Eine Band, die mich auch beim ersten Kontakt sofort fasziniert hat, ist ABINGDON BOYS SCHOOL. Sie sind eindeutige Vertreter des JRock. Auf den ersten Blick ist es vielleicht schwer, diese Band ernst zu nehmen: ein paar Jungs, die in Schuluniformen und mit dicker Hornbrille einen auf "Rocker" zu machen. Aber nach den ersten paar Takten merkt man, daß die vier ihr Handwerk verstehen. Die Musik hat mitreißende Rhythmen und packt einen schnell mit ihrem Druck. Zwei Lieder, die mir auf Anhieb gefallen haben, sind HOWLING und INNOCENT SORROW. Hier eine kleine Kostprobe:







Zu guter letzt eine Band, die ich das erste Mal bei Freunden in Ôsaka gehört habe: EGO WRAPPIN'. Hier verlasse ich jetzt das JPop-Genre, und steige tief in die japanische Jazzmusik ein. Innerhalb kürzester Zeit hat sich diese Band zu einer meiner absoluten Favoriten entwickelt. Die Musik ist tiefgründig, aufregend, smooth, ... Es gibt viele Adjektive, um die Musik dieser großartigen Band zu beschreiben - "phantastisch" trifft es dabei wohl einfach am  Besten. Fesselnde Jazz-Klänge, die weder in lästigen "Streß-Jazz" abdriften, noch langweiliger "Fahrstuhl-Jazz", der einem im Kaufhaus bereits nach wenigen Minuten auf die Nerven geht. Mein absolutes Lieblingslied gibt es in einer Live-Version auf Youtube zu bewundern, was ich Euch nicht vorenthalten möchte. Allein das Saxophon-Intro jagt einem wohlige Schauer über den ganzen Körper - zumindest bei mir, aber macht Euch einfach selbst ein Bild:


Donnerstag, 3. Dezember 2009

Tandem-Partner - ohne Fahrrad?

Kürzlich habe ich mich mit jemandem unterhalten, dem der Begriff "Tandem-Partner" nicht geläufig war.Groß war die Überraschung, als dann auch noch schnell klar wurde, daß das nichts mit Fahrrad fahren zu tun hat. Das war für mich Grund genug, dieses Thema für alle, denen dieses Konzept ebenfalls fremd sein mag, etwas genauer zu erklären.

Eingangs habe ich bereits einmal erwähnt gehabt, daß vier Säulen für das Lernen der japanischen Sprache wichtig sind, die auch in Sprachkursen trainiert werden. Bislang habe ich Euch ein paar verschiedene Methoden vorgestellt, um das Lesen und das Schreiben zu üben, und das Hörverständnis zu schulen. Nun fehlt aber noch ein sehr wichtiger - vielleicht der wichtigste! - Faktor auf dem Weg zum Ziel: Das Sprechen.

Es gibt zwar einige Programme für den Computer, die es ermöglichen, die eigene Stimme aufzunehmen und die Aussprache mit Aufnahmen von echten Japanern zu vergleichen, die Japanisch als Muttersprache haben. Auch der bereits vorher vorgestellte Nintendo DS Japanes Coach bietet dieses Feature mit an.

Nichts desto trotz ersetzen alle diese Programme niemals die Konversation mit einem anderen Menschen. Allerdings ist das schwer, wenn man keinen "native speaker" kennt, der Japanisch spricht. Doch auch dafür gibt es glücklicherweise Abhilfe. Das Konzept heißt "Tandem-Partner". Auf der Webseite www.sprachduo.de könnt Ihr Euch kostenlos registrieren, und dann online nach Leuten suchen, mit denen Ihr zusammen lernen könnt.

Zunächst wählt Ihr die Stadt aus, in der Ihr jemandem sucht, mit dem Ihr die neue Fremdsprache trainieren wollt. Im Regelfall findet Ihr so als Tandem-Partner beispielsweise Studenten, die daran interessiert sind, Deutsch zu lernen, und dafür für einige Semester hier sind. Dazwischen finden sich aber auch Japaner, die nicht zum Studieren hier sind, sondern bereits arbeiten. Jeder kann sich in seinem Profil selbst kurz vorstellen, und ein bißchen beschreiben, mit welchem Ziel er sich beim Sprachduo angemeldet hat. Diese Gelgenheit solltet Ihr wahrnehmen, und kurz Beschreiben, wie Ihr Eure eigene Sprachkenntnis bisher einschätzen würdet, und warum Ihr Japanisch lernen wollt. Über die Webseite könnt Ihr dann Japaner finden, die einen Tandem-Partner suchen, und gleichermaßen könnt Ihr gefunden werden. Denkt daran, daß es sich hier nicht um eine Dating-Seite oder sonst eine dubioses Vermittlungszentrale handelt, sondern sich in diesem Portal Leute aufhalten, die ernsthaft daran interessiert sind, die andere Sprache zu lernen. Natürlich schließt das nicht aus, daß sich dabei neue, grenzübergreifende und völkerversändigende Freundschaften bilden oder sich auch mehr entwickeln kann, allerdings sollte das nicht das Motiv für Euch sein, sich dort anzumelden. Dafür wäret Ihr dann doch auf einem Verkupplungs- oder Dating-Portal besser aufgehoben.

Wer die Sache ernst nimmt, hat hier eine wunderbare Möglichkeit, endlich auch das japanisch Sprechen zu trainieren, und gleichzeitig jemand anderem dabei zu helfen, sich hier besser zurechtzufinden. Ein Tandem-Partner ist auf jeden Fall der beste und schnellste Weg, sich die neue Sprache anzueignen. Gerade die vielen Nuancen, die es z.B. hinsichtlich der zig Höflichkeitsformen gibt, lernt man am Besten im Dialog, wenn man von seinem Gegenüber auf die Fehler aufmerksam gemacht wird. Außerdem ist es ein nur logischer Schritt: Warum nehmen wir denn die Strapazen auf uns, um diese komplexe Sprache zu lernen? Nur um irgendwann Mangas auf Japanisch zu lesen und Animes im Originalton ohne Untertitel anschaen zu können? Wer mehr über die Japanische Kultur lernen und Land nud Leute kennen lernen möchte, ist mit einem Tandem-partner bestens aufgehoben.

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Lernpause mit japanischem Humor

こんばんは、みんなさん!

Es ist natürlich wichtig, immer viel und fleißig zu lernen. Aber ab und zu muß man sich dann auch mal eine Pause gönnen. Dazu habe ich hier etwas für Euch ausgegraben, wobei Ihr Euch einfach mal entspannen und zurücklegen könnt, etwas zum Lachen habt, und so trotz Lernpause nebenbei noch ein bißchen Japanisch lernen könnt.

Als erstes möchte ich Euch ein Video nicht vorenthalten, daß einen ein bißchen nachdenklich macht. Ist etwa alles, was wir über die japanische Kultur zu wissen glauben, nur ein Scherz? Sind diese Kulturen in gar nicht so verschieden und werden wir - und die ganze Welt - nur von den Japanern auf die Schippe genommen? Sind all die japanischen Eigenheiten, die man so kennt, nur ein globaler Witz? Seht selbst in diesem Video:







Ich finde es ein ziemlich lustiges Video. Allerdings frage ich mich immer, was die Bedeutung der am Schluß aufgezählten Worte ist. Gibt es hier wirklich noch eine andere Bedeutung, die wir nicht kennen, oder ist es nur die Spitze der Übertreibung, um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen? Leider konnte mir bisher auch noch keiner meiner japanischen Freunde eine Auskunft dazu geben, aber ich glaube, daß dieser letzte Teil nur dazu da ist, auch den letzten Japan-Kenner zu verunsichern...

Als nächstes habe ich noch ein weiteres Video für Euch, das wirklich köstlich ist. Eine Gruppe aus einigen sehr bekannten, lustigen Schauspielern untersucht in einer Reihe aus kurzen Filmen in der Rolle des "Japanese Culture Lab" die japanische Kultur und präsentiert die Resultate in verschiedenen Episoden aus "The Japanese Tradition". Eines der wohl bekanntesten Werke könnt Ihr Euch hier ansehen, wobei auch wieder gilt, nicht alles zu ernst zu nehmen. ^^






Ich habe diese Videos das erste Mal in Japan bei Freunden nach einer Sushi-Party gesehen. Mangels Sprachkenntnisse waren natürlich große Teile der Witze unverständlich, aber die Bilder sprechen oft genug für sich. Besonders empfehlenswer ist es, sich diese Videos mit einer Horde Japaner anzusehen. Die Reaktionen zu beobachten, während in diesen Videos viele Traditionen durch den Kakao gezogen oder extrem übertrieben oder schlichtweg falsch dargestellt werden, ist einfach herrlich. Natürlich bleiben den Japanern keine Details des Humors verborgen, und man wird begleitet von wechselnd herzhaften Lachern und entsetzen Aufschreien. Viel Spaß und gute Nacht. おやすみなさい。

Sonntag, 29. November 2009

Japanische Brieffreunde auf "My Happy Planet"

Die ganze Zeit schreibe ich hier von Übung und verschiedenen Hilfsmitteln, die helfen, Webseiten zu übersetzen und die Japanisch zu verstehen, wo man in irgendeiner Form damit konfrontiert wird. Hierbei fehlt jedoch noch ein ganz wesentlicher Aspekt: selbst irgend etwas auf Japanisch zu fabrizieren! Gut, natürlich hilft es, die Übungen aus den verschiedenen Lehrbüchern zu machen, aber auf Dauer ist das auch irgendwie unbefriedigend.

Das Ziel ist es ja, die eigenen Gedanken zu formen und mitteilen zu können. Sätze wie "Herr Mähner ist der Rechtsanwalt der Firma Tokyo Electronic." scheinen da mitunter doch eher nutzlos. このれんしゅうはちょうつかえないと思う。Natürlich helfen uns diese Beispielsätze, ein Gespür für die Sprache und die Grammatik zu bekommen, allerdings muß man gelgentlich schon sehr um die Ecke denken, um eine geeignete Einsatzmöglichkeit schaffen zu können.

Jetzt steht man also vor dem Problem, viel sagen zu wollen, und dabei zu üben, eigene Sätze zu formulieren, doch leider ist niemand da, der einem zuhören will oder helfen kann. Falsch! Genauso wie Ihr gerade bemüht seid, Euch diese Sprache anzueignen, kämpfen gerade genügend Japaner mit dem gleichen Problem, die sich für Deutsch als Fremdsprache ihrer Wahl entschieden haben. Zum Glück! Denn was liegt also näher, als sich mit diesen Menschen kurzzuschließen und auszutauschen. Also muß man sie nur finden.

Eine Brieffreundschaft im klassischen Sinne gibt es heutzutage vielleicht nur noch selten, aber sich online per mail auszutauschen ist wunderbar einfach, und man muß auch nicht immer eine halbe Ewigkeit warten, bis die Post einmal um den halben Erdball getragen wurde. (Entschuldigung, versteht mich nicht falsch, ich will hier keine Werbung für E-Mail machen und so mancher fragt sich vielleicht, was ich mit dieser Einleitung bezwecke, aber ich wollte nur die Brücke zu meiner Überschrift schlagen. Entschuldigung...)  許して下さい!


Nun gut, lange Reder, kurzer Sinn, nun will ich endlich zur Sache kommen. Im folgenden möchte ich Euch eine Webseite vorstellen, die genau zu diesem Zweck gegründet wurde: Sprachinteressierte Menschen miteinander zu verknüpfen. Die Seite findet Ihr unter www.myhappyplanet.com, und nach einer kurzen Anmeldung könnt Ihr sofort anfangen, gleichgesinnte auf der ganzen Welt zu finden. Die Anmeldung ist natürlich kostenlos, hinter dieser Seite steht keine profitgierige Gesellschaft. Gegründet wurde "My Happy Planet" von Karen Ong, die sich mit diesem Konzept zwei Träume erfüllt hat: zum einen wollte sie selbständig als ihre eigene Chefin arbeiten, zum anderen wollte sie - wie der Name der Seite schon zeigt - ihren Beitrag für einen "glücklichen Planeten" leisten. Dies ist am Besten zu erreichen, indem man Grenzen abbaut und dafür hilft, daß sich die Menschen auf aller Welt miteinander verständigen können. Einen sehr interessanten Bericht über Karen Ong und ihre Idee zu "My Happy Planet" könnt Ihr hier nachlesen (auf englisch). Im September 2007 wurde die Closed Beta gelauncht, und inzwischen hat sich die Seite zu einem sehr große Portal mit vielen tollen Features entwickelt.

Wenn Ihr Euch auf "My Happy Planet" einloggt, könnt Ihr ein eigenes Profil anlegen und sofort die der anderen Mitglieder durchsuchen. Nur noch schnell angeben, welche Sprachen Ihr sprecht und lernen möchtet, und auf welchem Level Ihr ungefähr seid, und schon kann es losgehen. Um jemanden zu finden, der ähnliche Interessen hat, lohnt es sich, sein eigenes Profil möglichst vollständig auszufüllen. Die ganze Seite wird hauptsächlich von den Lernenden selbst mit Leben gefüllt. Sie erstellen Lektionen für Anfänger und Fortgeschritte, durch die Ihr stöbern könnt; vielleicht ist ja etwas interessantes dabei. Und vielleicht hat ja auch jemand von Euch selbst Lust, ein paar kleine Übungen oder Lektionen zu erstellen. Diese können ganz schlicht und einfach aufgebaut sein, und beispielsweise einfach unterschiedliche umganssprachliche Formulierungen erklären, oder wer mehr Zeit, Lust und Mühe investieren will, erstellt so ganze Kurse online. Wenn Ihr erstmal jemanden gefunden und angefangen habt, Euch gegenseitig zu schreiben, habt Ihr die Möglichkeit, die Option "Please correct my language" anzuklicken. Euer/e neue/r Brieffreund/in wird dann aufgefordert, Eure Fehler zu korrigieren, bevor er/sie Euch antwortet. So kann man sehr schnell festellen, wo die eigenen Schwierigkeiten liegen, und das ganze basierend auf dem "Eine Hand wäscht die andere"-Prinzip, wenn Ihr Euere Gegenüber im Gegenzug auch beim Lernen unterstützen wollt.

Wie eben erwähnt ist ja genau oft die Umgangssprache ein wichtiges Kriterium, um festzustellen, wie sicher man sich in einer Sprache bewegen und diese verstehen kann. Genau dieses Wissen wird einem aber leider meistens in Büchern nicht vermittelt, hier ist der echte Kontakt zu echten Menschen notwendig, die die kleinen Unterschiede erklären können. Davon profitiert man sehr schnell, wenn man anfangs seine neu gewonnenen Freunde vielleicht noch mit "Wie geht es Ihnen?" begrüßt und sich mit "Bitte antworten Sie mir bald." von ihnen verabschiedet. Dieses Beispiel zeigt, daß es zwar - rein grammatikalisch - nicht falsch ist, aber gerade unter Freunden doch sehr merkwürdig klingt. Im persönlichen Kontakt lernt man sehr schnell, welche Floskeln passend sind, und man hat die Möglichkeit, viel Wissen in Form neuer Vokabeln, Redewendungen und auch Verhaltensregeln aus erster Hand zu bekommen.

Ich denke, diese Einführung reicht vorerst. Ich hoffe, ich konnte ein bißchen Interesse für diese Webseite wecken, alles weitere hängt von Euch selbst ab. Schaut es Euch einfach mal an und macht Euch ein eigenes Bild. Aber ich kann garantieren, um Japanisch zu lernen ist es ein extrem wichtiger und hilfreicher Weg ist, so viel wie möglich in dieser Sprache zu schreiben. Statt der ständigen Lehrbuchsätze die eigenen Gedanken in Worte zu fassen ist extrem hilfreich, und jemanden zu haben, der dabei hilft und Fehler korrigiert ist eine super Gelegenheit dazu. 楽しんで!

Samstag, 28. November 2009

Kauderwelsch Japanisch

Bitte versteht diese Überschrift nicht falsch: selbstverständlich möchte ich hiermit nicht die japanische Sprache als sinnloses, zusammenhangloses Kauderwelsch abstempeln. Nein, hierbei handelt es sich um den Titel eines weiteren sehr nützlichen Reisebegleiters, der mir bei meinem ersten Japan-Aufenthalt gute Dienste geleistet hat.



"Kauderwelsch" ist eine Reihe von kleinen Sprachbüchern, die es in sehr vielen verschiedenen Sprachen gibt. Ein Merkmal ist auch wieder das extrem kleine Format - diese "Büchlein" passen fast in die Hemdtasche. Der Umfang ist natürlich auch entsprechend gering, da es sich hierbei nicht um ein Wörterbuch oder Nachschlagewerk handelt, das Anspruch auf Vollständigkeit erheben würde. Vielmehr wurde hierbei darauf Wert gelegt, dem Leser einen schnelle, leicht verständlichen Einblick in die Sprache zu geben. Die Vokablen sind nach Themen gruppiert, sodaß man sich schnell zurechtfinden kann, wenn man etwas zum Kontext "Im Hotel", "Ein Zugticket kaufen", "Beim Arzt", "Im Restaurant" oder vielen weiteren sucht. Auf rund 160 Seiten sind hier haufenweise Beispielsätze, die man notfalls auswendig lernen kann. Es reicht zwar damit kaum für eine Unterhaltung, aber wenigstens kann man sich soweit verständigen und seine Wünsche klar machen, um irgendwie sein Ziel zu erreichen. Den Abschluß bildet nochmals ein kleines Glossar, das ca. 1000 Vokabeln umfaßt, die in diesem Buch verwendet werden, und für ein schnelles Nachschlagen des neu erworbenen Wissens auf jeden Fall hilfreich ist.

"Kauderwelsch - Japanisch Wort für Wort" hat ganz vorne und ganz hinten noch zwei aufklappbare Schellübersichten. Hier werden die wichtigsten Textbausteine nocheinmal in kurzer und knapper Form präsentiert. Das ganze läßt sich so falten, daß nebenan normal durch das Buch geblättert werden, und man nur noch die Lücken mit den passenden Worten füllen muß. So hält man auf der einen Seite beispielsweise das Satzstück "Können Sie mir sagen wie ich zu ... komme" vor Augen, und im aufgeschlagenen Buch kann man hier nun die passenden Worte für "Post", "Krankenhaus", "Bahnhof", etc. einsetzen. Neben einigen anderen nützlichen Informationen, wie z.B. den Wochentagen oder Richtungsangaben, ist in der japanischen Version auch noch eine Liste mit dem japanischen Zählsystem enthalten. Diese erwies sich für mich als nützlich, als ich das erste Mal Preise identifizieren mußte, wobei die Zahlen ebenfalls auf Japanisch geschrieben waren. Andernfalls kann es leicht passieren, in einem Restaurant zwar vielleicht das Glück zu haben, die Speisen anhand der naturgetreuen Plastikmodelle auswählen zu können, aber bei den Preisen vor einem nahezu unlösbaren Rätsel zu stehen, wenn man die Preise nicht entziffern kann. In diesem Beispielbild könnt Ihr ja mal schauen, ob Ihr herausfindet, was dieses leckere Essen kosten soll:



Dazu  noch eine kleine Anekdote: Hat man sich im Schaufenster für eine der Leckereien entschieden, kann man sich schließlich ins Restaurant begeben, ohne böse Überraschungen hinsichtlich des bestellten Essens erwarten zu müssen. Man weiß von vornherein, was einen erwartet, wie groß die Portion ist, und kann sich - zumindest in einem Gewissen Rahmen - die Frage sparen, woraus wohl die eine oder andere angepriesene Spezialität besteht. Nur ist man dann leider doch aufgeschmissen, wenn die Speisekarte, die man erhält, sobald man drinnen Platz genommen hat, leider keine Bilder enthält, sondern so aussieht:




Naja, wenigstens die konnte ich dank dem "Kauderwelsch" die Preise identifizieren... ^^
いただきます!

Freitag, 27. November 2009

Geld verdienen mit Amazon.de

Hallo zusammen, kurz mal eine Bitte in eigener Sache: Viele von Euch kaufen bestimmt immer mal wieder was auf Amazon.de.
Benutzt Ihr das Amazon-Suchfenster auf der rechten Seite, helft Ihr mir damit ohne großen Aufwand, meine nächste Japanreise zu finanzieren. Ich wäre Euch sehr dankbar dafür! (Keine Angst: Für Euch enstehen dabei keine Kosten!)
ありがとうございま~~~~~す!

Wörterbuch Japanisch - Deutsch für unterwegs...

Letztes Mal habe ich ein paar praktische Tools vorgestellt, um die meisten Hürden zu überwinden, wenn man auf Japanisch im Internet unterwegs ist. Was nun aber tun, wenn man gerade keinen Computer zur Hand hat, oder sich "im wirklichen Leben" mit der japanischen Sprache konfrontiert sieht?

Keine Sorge, selbstverständlich gibt es auch hierfür verschiedene Antworten. An dieser Stelle möchte ich kurz das Langenscheidt Universal-Wörterbuch Japanisch vorstellen. Sicher, dieses kleine Werk ist nicht so umfangreich, wie sein großer Bruder, das Langenscheidt Großwörterbuch Japanisch-Deutsch, das mit über 1800 Seiten ein ordentlicher Wälzer ist und sich wohl nur für das Nachschlagen fremder Vokabeln am heimischen Schreibtisch eignet. Allerdings kostet die große Ausgabe auch mit (derzeit) rund 120 Euro auch gut zehnmal soviel, und ist besonders für Anfänger wohl eher nicht geeignet.


Die kleine Universal-Ausgabe ist da mit rund 12 Euro schon bedeutend preiswerter und eher für das schnelle Suchen neuer oder unbekannter Worte unterwegs gedacht. Es kommt im handlich kleinen Format daher, und paßt leicht in die Hosen- oder Jackentasche. Damit ist es ein hervorragender Begleiter, den man jederzeit problemlos zu Rate ziehen kann. Es beinhaltet über 22000 Stichwörter und Redewendungen, die für den normalen Alltagsgebrauch und besonders als Anfänger erstmal ausreichend sein sollten. In der neuesten Ausgabe werden die japanischen Wörter nicht nur in der für uns einfacher lesbaren Romaji-Schrift, sondern auch in der original japanischen Schreibweise mit Kana und Kanji übersetzt. Die Sortierung richtet sich allerdings auch im japanischen Teil nach unserem Alphabet, wodurch es einfach ist, sich schnell zurechtzufinden. Sollte man jedoch durch die Aussprache bedingt trotzdem beim Gegenüber auf Unverständnis stoßen, kann man ihm oder ihr das gesuchte Wort einfach nur im Buch zu zeigen, und dank der Kana sollten damit die Verständigungsschwierigkeiten reduziert werden. Auf diese Weise kann man sich mit viel Gedult mit der Hilfe dieses kleinen Wörterbuches schon irgendwie durchschlagen, selbst wenn man mit seinen Kenntnissen noch relativ weit am Anfang ist.

Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, daß dieses Buch auf jeden Fall eine Anschaffung wert ist. Gut, natürlich wird man das eine oder andere Wort nicht darin finden. Aber als ich auf meiner ersten Japan-Reise lediglich mit Basis-Sätzen wie "Guten Tag!", "Wo ist der Bahnhof?" und "Vielen Dank." bewaffnet unterwegs war, hat es mir oft gute Dienste erwiesen. Es hat mir geholfen, in einem kleinen japanischen Restaurant eine kleine Unterhaltung mit dem Chef zu führen, der sich darüber gefreut hatte, daß sich ein Tourist in seine Räume verirrt hatte. Wollte man neuen Freunden von den bisherigen Reiseerlebnissen und den weiteren Plänen erzählen, war es natürlich auch im Dauereinsatz. Und wenn man sich erstmal freut, die ersten Schriftzeichen auf irgendwelchen Schildern oder Speisekarten entziffert zu haben, ist es eine praktische Sache, danach noch die Bedeutung des soeben "entdeckten" Wortes herausfinden zu können.

Mittwoch, 25. November 2009

Sicher durchs Internet auf Japanisch

Inzwischen habe ich schon so mehrfach geschrieben, wie wichtig es ist, viel zu üben, um möglichst schnell Fortschritte zu machen. Allerdings kann es leicht vorkommen, daß man einfach vollkommen überfordert ist. Insbesondere das Surfen auf japanischen Webseiten oder das Lesen japanischer Mails erfordert viel Geduld, oder ist anfangs sogar nahezu unmöglich. Aber keine Sorge, es ist kein Grund zu verzweifeln. Denn glücklicherweise standen vor Euch schon viele andere Wißbegierige vor dem gleichen Problem, und wo eine Nachfrage existiert, entsteht auch ein Angebot. So gibt es einige sehr nützliche Hilfsmittel, die Euch bei Eurer Reise im Internet begleiten können, und so den Frustfaktor auf japanischen Seiten stark reduzieren.

1. Wadoku - das Online-Wörterbuch
Wadoku ist ein einfaches, aber sehr mächtiges Nachschlagewerk im Internet. Es funktioniert in beide Richtungen, Ihr könnt Eure Suchanfragen auf Deutsch eingeben, und erhaltet (meistens) eine lange Liste mit passenden Übersetzungen. Nun müßt Ihr Euch nur noch zwischen den vielen angebotenen Optionen für eine entscheiden, die dem am nächsten kommt, was Ihr gerade sagen wollt, wenn Ihr beispielsweise gerade dabei seid, eine Mail oder einen sonstigen Text auf Japanisch zu verfassen.
Das Ganze funktioniert auch in die andere Richtung. Hierbei könnt Ihr selbst die zu übersetzenden Worte auf Japanisch in den natürlichen Schriftarten eingeben. Das Wörterbuch erkennt dabei sowohl Hiragana und Katakana, als auch Kanji. Besucht einfach die Seite http://www.wadoku.de und probiert es einfach einmal aus.




2. Rikaichan - die direkte Übersetzung

Ein extrem mächtiges Tool, das Euch behilflich sein kann, ist "Rikaichan". Hierbei handelt es sich um ein Firefox-Add-on, das Ihr kostenlos herunterladen und installieren könnt. Sobald es installiert ist, könnt Ihr es während des Surfens mit Firefox einfach aktivieren, und sofort steht Euch ein praktisches Live-Übersetzungstool zur Verfügung. Sobald im Browser ein japanische Text angezeigt wird, müßt Ihr dann nur kurz mit der Maus darüber fahren, und schnell und unkompliziert öffnet sich eine Infobox, die über der Webseite "schwebt" und die möglichen Übersetzungen für Euch bereit hält. (Dieses kleine Tool ist auch hervorragend geeignet, um bei selbst verfaßten Texten auf Japanisch nochmal zu überprüfen, ob man auch tatsächlich geschrieben hat, was man schreiben wollte!) Bei ganzen Webseiten oder besonders komplexen oder langen Texten braucht man natürlich reichlich Geduld, wenn man nur auf die Hilfe von dieser praktischen Erweiterung angewiesen ist. Aber es ist auf jeden Fall hervorragend dafür geeignet, sich schnell einen groben Überblick über eine Seite zu machen, da es wirklich extrem unkompliziert funktioniert.
Damit das Ganze überhaupt funktioniert, muß man sich noch die entsprechenden Wörterbuch-Dateien herunterladen, die auf der Entwicklerseitezu finden sind: http://www.polarcloud.com/rikaichan. Das Wörterbuch, das dieserm Add-On zugrunde liegt, steht in vier Sprachen zur Verfügung: Deutsch, Englisch, Französisch und Russisch. Ihr solltet Euch für eine Sprache entscheiden und nur diese eine Date installieren, da sonst die anzuzeigende Ergebnisliste zu voll und zu unübersichtlich wird - ich spreche hier aus Erfahrung ^^

Damit sollten von nun an japanische Texte im Internet kein Problem mehr für Euch darstellen. Je länger man sich auf Seiten in der Originalsprache herumtreibt, umso sicherer werdet Ihr auch im Umgang mit den japanischen Schriftzeichen werden. Mit der Zeit werdet Ihr feststellen, daß Ihr immer weniger und weniger die Übersetzungshilfen verwenden müßt, was Euch wieder etwas Motivation geben sollte, Euer Japanisch fleißig weiter zu lernen. おたがいがんばろう!

Montag, 23. November 2009

Japanisch auf dem Handy (Android)

Kürzlich habe ich darüber geschrieben, wie wichtig es ist, permanent zu üben, um dem Japanischen mächtig zu werden. Anhand von Filmen und Serien aus dem Land der aufgehenden Sonne habe ich Euch eine gute Möglichkeit vorgestellt, um das Hörverständnis zu trainieren. Wie aber so oft schon erwähnt, ist aber auch die japanische Schrift sehr wichtig, um beim Lernen neuer Vokabeln schnelleren Erfolg zu haben, da die Worte in der japanischen Schreibweise besser einzuprägen sind. Hierbei gilt das gleiche Prinzip, wie beim Hörverständnis: Übung, Übung, Übung...

Heutzutage sind schon viele Leute im Besitz einer Daten-Flatrate für's Handy. Besonders wer sich eines der aktuelleren Smartphones zugelegt hat, wird bestimmt von einer derartigen Option gebrauch gemacht haben. Nun ist es natürlich ärgerlich, wenn man versucht, japanische E-Mails auf dem Handy zu lesen oder zu schreiben, und statt Hiragana, Katakana und Kanji entweder nur weiße Kästchen oder Hiroglyphen zu sehen bekommt, weil die japanische Schrift nicht unterstütz wird. Möchte man selbst japanische Texte am Handy verfassen, ist es frustrierend, wenn man auf Romaji zurückgreifen und "Daijoubu desu ka" schreiben muß, anstatt 「大丈夫ですか」 verwenden zu können.



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Nach langem Suchen habe ich endlich ein paar verschiedene Möglichkeiten gefunden, wie dem Abhilfe geschaffen werden kann. Besonders bei Handys mit dem derzeit noch verhältnismäßig jungen Android Betriebssystem ist dies wunderbar einfach zu realisieren. Im Android Market existiert eine App, die mich besonders überzeugt hat und die ich seither verwende. Sie nennt sich "OpenWnn/Flick Support" und simuliert eine komplette Tastatur eines japanischen Handys. Diese kann einfach als alternative Eingabemethode eingestellt werden, und schon steht dem Lernen und Üben mit dem Android Handy nichts mehr im Weg. So sieht das ganze dann auf dem Display aus, wenn man nun eine E-Mail schreiben möchte:





Auf den ersten Blick mag man sich noch fragen, wie man damit tippen soll, aber schon noch einer kurzen Eingewöhnungsphase geht alles ganz gut von der Hand. Die Anordnung entspricht der bekannten Konsonanten-Reihe aus dem Hiragana- bzw. Katakana-Alphabet. Zur Erinnerung könnt Ihr hier nochmal in meinen früheren Beitrag zum Thema der japanischen Schrift durchlesen. Nach den Vokalen, die durch wiederholtes Tippen auf der 1 inder Reihenfolge A-I-U-E-O durchgeschaltet werden können, folgen von der 2 bis zur 9 die Konsonanten nach zuvor beschriebenem Muster Ka-Sa-Ta-Na-Ha-Ma-Ya-Ra-Wa/n. Getippt wird auch in Japan nach einer Art T9-Prinzip. Hier werden allerdings automatisch die Hiragana durch die entsprechenden Kanji ersetzt, sobald ein Wort erkannt wird. So ergibt z.B. das Tippen von 2-2-2-2-"-0-0-0-2-2 (= ka-ki-ku-ke-ge-wa-wo-n-ka-ki) die Zeichen げんき die dann gleich als 元気 interpretiert werden.Wichtig hierzu ist ein Wörterbuch, was die Kanji-Schreibweisen der japanischen Wörter beinhaltet, um diese richtig erstzen zu können. Glücklicherweise ist in dieser App alles Nötige bereits enthalten. Beim Schreiben könnt Ihr einfach die japanische Tastatur als Eingabemethode auswählen, und sofort loslegen.

Ich hoffe, das ganze ist nicht zu verwirrend. Es funktioniert übrigens auch im Landscape-Modus. Hier bleibt eine bekannte QWERTY-Tastatur bestehen, und sobald eine Silbe oder ein ganzes Wort erkannt wird, erfolgt wir Umwandlung, wie man es beim Schreiben am PC gewohnt ist*. Ich persönlich bevorzuge auf dem Handy allerdings die T9-Schreibweise, da diese auch eine gute Vorbereitung darstellt, wenn man einmal in Japan ist und auf einem dortigen Handy eine SMS schreiben möchte.

Ich hatte mit dem hier vorgestellten "OpenWnn/Flick Support" nur die besten Erfahrungen gemacht, da es mir auch erspart geblieben ist, mein neues Android-Phone rooten oder sonst wie hacken zu müssen. Es gibt noch ein paar andere Apps im Android Market, die wohl noch Derivate aus der Zeit sind, bevor es eine so einfache, alternative Eingabemöglichkeit gab. Wie man hier schon heraushören kann, hat es davon keine geschafft, mich zu überzeugen. Auch die App "OpenWnn Plus" macht einen sehr interessanten Eindruck, aber  da ich bereits diese Lösung hier gefunden hatte, war ich dermaßen zufrieden, daß ich es nicht ausprobiert habe und auch nicht weiter gesucht habe. Wer also eine andere, möglicherweise bessere Alternative kennt, möge es mir und uns bitte mitteilen. ありがとうございま~~す!

Nun ist mir natürlich bewußt, daß es viele unter Euch gibt, die vielleicht kein Android-Handy besitzen. Ich werde versuchen, bei Gelegenheit noch weitere Anleitungen zu schreiben, um anderen Handys auch "japanisch beizubringen". Prinzipiell sind hierzu verschiedene Bestandteile wichtig:
  • Es muß eine japanische Schrift installiert werden. Diese kann man sich oft aus verschiedenen SDK (Software Development Kits) für die unterschiedlichen Telefone kopieren. Ohne die korrekte Schrift werden alle Eure japanischen Texte, also Mails und Webseiten, lediglich als Kästchen oder zusammenhangloser Buchstabensalat dargestellt.
  • Das bereits weiter oben erwähnte Wörterbuch, daß die nötigen Ersetzungen in Kanji enthält, muß ebenfalls heruntergeladen und mit auf dem Telefon gespeichert oder integriert werden.
  • Oft ist dies noch nicht genug. Um selbst auch japanischen Text schreiben zu können, muß oftmals noch ein "Japanese IME" (Input Method Editor) installiert werden. Mit dessen Hilfe können wie eben beschrieben auf einer regulären 10er-Tastatur die japanischen Zeichen ausgewählt und niedergeschrieben werden. Der fertige Text läßt sich dann in die Mail-Anwendung auf dem Telefon exportieren. Ohne Touchscreen ist man hier jedoch darauf angewiesen, die Reihenfolge der Silben gut zu kennen und quasi "blind" den Tasten zuordnen zu können. Nach einer kurzen Übungsphase ist dieser Schritt jedoch gemeistert und bald schon kann man flüssig die ersten Texte verfassen, ohne bei jeder Silbe alle Tasten durchzuprobieren.
Bisher habe ich für verschiedene Handys die entsprechenden Anleitungen gefunden, die mal mehr und mal weniger komplex sind. Sobald ich mehr Zeit habe, oder Ihr mir schreibt, daß hierzu ein dringender Bedarf besteht, werde ich versuchen, diese entsprechend hier mit Euch zu teilen, um Euch die lästige Sucherei zu ersparen, mit der ich mich rumplagen mußte. Weitere Erfolgserlebnisse hatte ich bisher mit folgenden Handys:
  • Nokia E65 (Series 60v3)
  • Sony Ericsson (ich weiß nicht mehr genau, welches Modell)
  • LG Viewty
Beim Schreiben dieses Artikels habe ich kurz im Netz geschaut, wie es denn mit der Unterstützung für Japanische Texteingabe auf dem iPhone aussieht. Als Android-Anhänger war das für mich bisher nicht relevant, aber auch hier gilt: wenn die Nachfrage besteht, kann ich mich hier nochmal schlau machen. Auf den ersten Blick sag es allerdings aus, als müßten alle iPhone-Jünger vorerst auf diesen Luxus verzichten, oder nur auf schwierige Umwege zu diesem Ziel gelangen. Aber wie gesagt, hierfür muß ich erst selbst noch weiter nachforschen, und werde natürlich hoffen, für Euch auch eine Lösung zu finden - momentan sehe ich hierfür allerdings noch keinen Anlaß.

Ich hoffe, in meinem heutigen Beitrag ein paar Infos geschrieben zu haben, die für Euch interessant waren. (Eigentlich hoffe ich das immer! ^^) Verzeiht bitte, wenn es hier oder dort doch ein wenig zu technisch oder zu "nerdig" geworden ist. すみません!

Und wie gesagt, wenn jemand noch eine andere Android-App kennt, dann könnt Ihr diese hier gerne als Kommentar vorstellen oder mir schreiben. Dann kann ich noch weitere Artikel dazu veröffentlichen, falls das Thema für Euch genauso spannend ist, wie für mich. Das Selbe gilt für Lösungen zur japanischen Texteingabe und Anzeige auf anderen Handys. Weiterhin viel Spaß beim Lernen und Üben.
いつもたくさんれんしゅうがひつようね。 がんばって下さい!


PS: Wer Interesse hat, kann sich gleich hier so ein Handy holen, auf dem das so komfortabel geht, wie oben beschrieben:









* Ich gehe einfach mal davon aus, daß den Japan-Interessierten Lesern unter Euch bereits bekannt ist, wie Ihr an Eurem Computer einstellen könnt, auch auf japanisch zu schreiben und japanische Webseiten ordentlich angezeigt zu bekommen. Wenn ich einmal etwas mehr Zeit habe, oder wenn es von Euch ausdrücklich gewünscht wird, werde ich aber auch gerne hierzu noch eine Anleitung verfassen. Hinterlaßt mir bitte einfach einen entsprechenden Kommentar.





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Samstag, 21. November 2009

Ken Tanaka: Fließend Japanisch sprechen ohne ein Wort Japanisch zu kennen

Japanisch ist eine sehr ausdrucksstrake Sprache. Begeisterung, Überraschung, Abscheu, ... alle emotionen werden nicht nur verbal kommuniziert, sondern sind (fast) immer auch begleitet von weit aufgerissenen Augen und nicht definierbaren Lauten, die das gerade empfundene Gefühl doch sehr gut deutlich machen. Der ein oder andere mag das vielleicht schon erlebt haben, wenn er einen Japanischen Film mit Untertiteln angeschaut hat. Da kommt es schon mal vor, daß der Charakter auf japanisch nur ein kurzes, grunzendes 「うん。」 verlauten läßt, und einem die Untertiel dies übersetzen mit "Ach tatsächlich, das ist ja unglaublich. Dann müssen wir wirklich sofort anfangen..." Anfangs mögen einen solchen Szenen an der Qualität der Untertitel zweifeln lassen, doch die japanische Sprache läßt tatsächlich vieles unausgesprochen, da es aus dem Kontext bereits klar wird, und beim Übersetzen viel Spielraum für Interpretation besteht. Derart befremdliche Untertitel sollen uns also lediglich helfen, besser zu verstehen, was inder japanischen Kultur möglicherweise mit viel weniger Worten bereits klar ist.

Diesem Thema hat sich der amerikanische Comedian David Ury gewidmet, der im Internet auf Youtube als sein Alter Ego Ken Tanaka bekannt geworden ist. Er hat viele Jahre in Japan gelebt und nimmt in dieser Rolle viele Elemente der Japanischen Kultur und Clichées unter die Lupe und präsentiert sie in amüsanter und überzogener Weise in seinen kurzen Youtube Spots, mit Hilfe seiner "lovely" Assistentin Remi February. "She is very handsome", wie er sie immer vorstellt.

Seine Videos zum Thema "Speaking fluent Japanese without saying a word" sind sehr witzig gemacht, vor allem, weil Sie der Wahrheit sehr Nahe kommen, wie mir von verschiedenen Japanern bestätigt wurde. Darum möchte ich sie Euch nicht vorenthalten. Denn auch in jedem Witz steckt ein funken Wahrheit, und die Filme geben einen weiteren kleinen Einblick in die Japanische Kultur, und das auf eine äußerst lustige Art und Weise. Viel Spaß beim anschauen:

Lektion 1



Lektion 2:




Anschließend erweiterte er diese Sammlung um noch ein Video, indem er sich mit der Vorliebe der Japaner beschäftigt, alles mögliche abzukürzen. Hierbei kann es zu unterhaltsamen Mißverständnissen kommen. Natürlich ist auch hier die Pointe wieder sehr überzogen, aber wie auch dort wurde mir von einer sich vor Lachen den Bauch haltenden Japanerin bestätigt, daß dies nicht so weit an den Haaren herbei gezogen ist, sondern tatsächlich der Realität entspricht. Viel Spaß also noch mit Lektion 3: "Speaking fluent Japanese without (hardly) saying a word":




Zu guter Letzt noch ein kleines Video über Ken Tanaka selbt. Beim anschauen saßen wir da und haben überlegt, wieviel Wahrheit in seinen Videos, insbesondere in seiner Hintergrundgeschichte steckt. Wir haben (wie scheinbar viele andere auch) gerätselt, ob dieser Mensch wirklich Ken Tanaka heißt und in Japan aufgewachsen ist, oder ob alles nur Show ist. In einem weiteren Video hat er sich genau dieser Frage angenommen, um allen Zweiflern zu "beweisen", daß er tatsächlich Ken Tanaka ist, in dem er vermeintlich zu seinem amerikanischen Ebenbild fährt und David Ury einen Besuch abstattet. Das überraschende Ergebnis dieses Zusammentreffs der beiden Kulturen könnt Ihr im folgenden Youtube-Clip genießen:



Und denkt immer daran: KEN TANAKA LOVES YOUUUUU!

Freitag, 20. November 2009

Eine große Hürde beim Japanisch lernen: Hörverständnis

ごめんね、みんなさん。今週あまり時間がないけど、ちょっと書きたいんですよ。

Entschuldigung, ich habe diese Woche nur wenig Zeit, aber ich wollte trotzdem wenigstens kurz etwas schreiben. Ich wollte noch einmal kurz auf das Thema Übung und Hörverständnis zu sprechen kommen. Mit den bisherigen Methoden wird man feststellen, daß sich überraschend schnell ein gewisser, stetig wachsender Grundswortschatz aufbauen läßt. Auch die Aussprache fällt möglicherweise nach den ersten Versuchen relativ flüssig, und mit der Zeit werden die Hiragana, Kana und Kanji immer leichter und schneller verständlich.

All das ist eigentlich recht ermutigend. Was ich persönlich allerdings das schwierigste finde, ist das Hörverständnis. Mag man auch schnell ein Level erreicht haben, auf dem man es schon irgendwie schafft, mitzuteilen, was man möchte, bemerkt man spätestens bei der Antwort des japanischen Gegenübers, daß man tatsächlich doch noch weiter davon entfernt ist, diese Sprache wirklich zu beherrschen. Nun ist es wichtig, sich hiervon nicht abschrecken zu lassen, sondern die Herausforderung anzunehmen. Und dazu gibt es meiner Meinung nach nur eine Möglichkeit: Üben, üben, üben...

Der Japanischen Sprache gelingt es immer wieder, mich mit der wahnsinnigen Geschwindigkeit zu überraschen. Hört man zwei (oder mehr) Japanern sich unterhalten, kann man es leicht mit der Angst zu tun. Zwischendurch beschleicht einen oft das Gefühl, doch den einen Gesprächsfetzen hier oder einen anderen Satzbrocken dort verstehen zu müssen - der Gesamtzusammenhang bleibt aber doch oft verborgen.

So banal der nun kommender Vorschlag auch klingen mag, es ist absolut ernst gemeint: Fernsehen! Holt Euch ein paar Animes oder JDrama Serien, und seht sie Euch an. Hierzulande kostet es allerdings ein kleines Vermögen, sich die entsprechenden DVDs zu kaufen. Eine sehr gute Alternative bietet hier die englische Amazon-Seite an, wo Ihr viele Serien nicht nur häppchenweise, sondern gleich in praktischen Komplettboxen kaufen könnt. Die Versandkosten sind überschaubar und rechnen sich allemal, wenn man den Endpreis mit dem Kauf in Deutschland vergleicht. Viele der Serien kann man auch auf Youtube sehen, oder von einer der zahlreichen Fansub-Seiten über BitTorrent herunterladen. Solange die Animes noch nicht außerhalb Japans für den Verkauf lizensiert ist, sind Fansubs eine hervorragende Alternative. Hierbei handelt es sich um Mitschnitte aus dem Japanischen Fernsehen, wo die Animes und JDramas (oder Live Actions) ganz regulär ausgestrahlt und von Fans mitgeschnitten werden. In mühesamer Kleinarbeit werden diese dann untertitelt und damit dem nicht-japanisch-sprechenden Rest der Welt zugänglich gemacht, solange sie noch nicht weiter lizensiert wurden. Solange noch legal, und werden ab dem Zeitpunkt einer Lizensierung nicht mehr (offiziell) vertrieben. Und da es hier nicht um Profitgier irgendwelcher großer Medienkonzerne geht, sondern um die Arbeit von Fans für Fans, ist die Qualität oft deutlich besser als die Bootlegs, die man über eBay aus Luxemburg importieren kann. Und wie gesagt: obendrein sind sie auch noch legal!

Sich Animes und JDramas anzuschauen, ist eine gute Gelegenheit, spielerisch sein Hörverständnis zu verbessern. Während man Anfangs vielleicht bloß mal hier ein ありがとう oder dort ein おはようございます versteht, ist man bald schon stolz, vereinzelte andere Wörter, kurze Sätze oder bisweilen ganze Konversationen zu verstehen. Irgendwann wird man sein Ziel erreichen, und sich die japanischen Serien und Filme im Original anzuschauen, ohne daß man noch die Untertitel benötgt - gleich einem Anfänger, der das Fahrrad fahren lernt, und irgendwann endlich die Stützräder abmontieren kann...

Diese Gedanken wollte ich nur kurz loswerden - und dabei ist es doch wieder länger geworden, als es geplant war. Ich hoffe trotzdem, das Lesen  macht Euch ein bißchen Spaß. In einem späteren Beitrag werde ich noch andere Beispiele und Methoden nennen, um Eure Japanischkenntnisse zu vertiefen und das Hörverständnis weiter zu trainieren - vielleicht auf eine etwas "seriösere" Weise, als durch das Ansehen von japanischen Fernsehserien...

おやすみなさ~~い!

Mittwoch, 18. November 2009

"My Japanese Coach" - Spielerisch lernen am DS

Wer nicht in den Genuß eines Sprachkurses kommt - was bestimmt immer noch eine der besten Wahlen ist, um Japanisch zu lernen - muß sich selbst weiterhelfen. Hierbei ist es oft schwierig, die nötige Disziplin aufzubringen, und sich Methoden zu überlegen, wie man den teils recht schwierigen Stoff schnell und effektiv lernen kann, ohne gleich frustriert aufzugeben. Für Besitzer eines Nintendo DS gibt es hierzu eine großartige Lösung, wie man auf spielerische Art einen guten Einstieg findet.


"My Japanese Coach" ist ein DS-Modul, das leider nur in Amerika erschienen und nicht in einer deutschen Version erhältlich ist. Wegen des großen Umfang des Programms und der verhältnismäßig kleinen Zielgruppe ist es fraglich, ob eine deutsche Portierung überhaupt geplant ist. Bisher ist vom Hersteller in dieser Richtung leider noch nichts zu hören. Daher sind gute Englisch-Kenntnisse ein muß, um mit diesem Programm zu arbeiten. Zugegeben, eine Fremdsprache mittels einer anderen Fremdsprache zu lernen, ist mitunter recht schwierig. Allerdings ist diese Software meiner Meinung nach so gut, daß es sich durchaus lohnt, wenigstens einen Blick zu riskieren.

Zu Beginn des "Spiels" gibt es einen Einstufungstest, um etwaige Vorkenntnisse abzufragen und den Japanisch-Schüler nicht zu langweilen. Wer sich schon ein wenig auskennt, hat hier die Möglichkeit, bereits die ersten Lektionen zu überspringen. Keine Angst, natürlich können diese auch nachher trotzdem noch einzeln wiederholt werden.

Danach beginnen die weiteren Lektionen. Angeführt wird man hierbei von der digitale Japanischlehrerin Haruka-Sensei. Sie spricht mit dem Schüler und gibt die ganze Zeit über durch Lob und Tadel das Gefühl von persönlicher Betreuung. Dadurch hat man eigentlich niemals das Gefühl, völlig allein gelassen und auf sich selbst gestellt zu sein.


Die Lektionen gestalten sich sehr abwechslungsreich. Sprachschulen unterscheiden oft vier Fertigkeiten, die nötig sind, um von sich behaupten zu können "Ich kann Japanisch". Diese Bestandteile eines Japnisch-Kurses gliedern sich auf in Sprechen, Hören, Lesen und Schreiben. Diese Elemente finden sich auch alle innerhalb dieses Lernprogramms wieder.

Die Lektionen führen den Schüler auf eine virtuelle Reise durch Japan, von Tokyo bis weit auf's Land. Sie bauen logisch aufeinander auf, und beinhalten nach Themen gruppierten Wortschatz. Pro Lektion lehrt man in der Regel bis zu 10 neuer Vokabeln, die anhand von Beispielsätzen im Alltagsgebrauch erklärt werden. Anfangs stehen drei verschiedene Mini-Spiele zur verfügung, um das neu Gelernte zu üben und zu vertiefen. Später stehen weitere Spiele zur Verfügung, um mit verschiedenen Methoden und angepaßt an spätere Lektionen den neuen Stoff zu üben. Erfolgreiches absolvieren der Spiele gibt dem Japanisch-Schüler Punkte. Sobald man eine bestimmte Anzahl erreicht wird, wird unter Jubel die nächste Lektion freigeschaltet.



In reinen Vokabel-Lektionen, in denen beispielsweise alle Mitglieder der Familie von der kleinen Schwester bis zum Großvater gelehrt werden. Andere Lektionen beschäftigen sich mit den Farben, mit Zahlen, Wochentagen, Gefühle, Plätze, Tiere, Essen, ... eben alles, was man so braucht. ^^

Natürlich wird auch die Grammatik erklärt, und so lernt man nach und nach die wichtigen Bestandteile der japanischen Sprache kennen, wie z.B. die uns zunächst fremd anmutenden Partikel, der Satzbau, Verbformen, Adjektive und Adverben, und noch vieles, vieles mehr. Die Grammatik im Japanischen ist etwas tückisch: auf den ersten Blick wirkt die fehlende Unterscheidung von männlich, weiblich, Singular, Plural, so wie die einführende einzige Zeitunterteilung in Gegenwart und Vergangenheit erfreulich einfach. Je tiefer man jedoch in die Sprache eintaucht, umso mehr lernt man die vielen anderen Tücken kennen, die statt dessen existieren. Allen voran sind hier die wohl allseits bekannten verschiedenen Höflichkeitsformen zu nennen, die sich immer und überall bemerkbar machen und maßgeblich für den Unterschied verantwortlich sind, ob man ernst genommen werden kann, oder doch eher noch wie Tarzan spricht.

Ein kleines Beispiel: mit わたくし oder 私 oder あたし oder 僕 oder 俺 existieren schonmal (mir bisher bekannte) fünf verschiedene Worte für "ich" - je nachdem, wer mit wem spricht. (Für alle Kenner der japanischen Sprache: die Hiragana-Schreibweisen habe ich nur verwendet, um den Unterschied zwischen "watashi" und "watakushi" darstellen zu können, da hierfür scheinbar das selbe Kanji verwendet wird.)

Zurück zum Japanisch-Coach für den Nintendo DS. Neben Vokabel- und Grammatik-Lektionen existieren noch weitere Formen, die helfen sollen, einen möglichst umfangreichen und vollständigen Einstieg in die Japanische Sprache zu bekommen. Ganz wichtig sind hierbei die Übungen der japanischen Schrift.Nach und nach werden dem Schüler die verschiedenen Schriftsysteme näher gebracht, angefangen mit Hiragana und Katakana. Sobald diese gemeistert sind, werden auch die folgenden Übungen nicht mehr in Romaji, sondern fast ausschließlich mit dem japanischen Silbenalphabet präsentiert. Danach werden immer wieder Lektionen eingefügt, die sich ausschließlich mit Kanjis beschäftigen. Auch hier werden pro Lektion 10 neue Kanjis durchgenommen, was aber wirklich teilweise schwerer ist, als es vielleicht zunächst klingt. Japanische Schüler müssen bis zum Abschluß der sechsten Klasse rund 2000 Kanjis lernen. Soviele sind nötig, um eine japanische Zeitung oder ein japanisches Buch relativ problemlos Lesen zu können. Insgesamt existieren noch mehr Kanjis als dieser Basis-Stamm, aber beruhigender Weise haben selbst die Japaner mit den anderen Kanjis manchmal ihre Probleme. So darf man sich also von der Zahl der zu lernenden Schriftzeichen nicht abschrecken lassen, sondern eher darin ein erreichbares Ziel sehen. Nachdem man das Level eines Erstklässlers erreicht hat, beherrscht man 80 Kanjis - das sind immerhin fast 5%. Wenn man sich dieses Ziel vor Augen hält, und sich immer wieder bewußt macht, daß es eine endliche Anzahl ist, kann das neue Motivation geben. Anfangs ist es zwar bestimmt noch oft abschreckend, diese schwierigen Zeichen zu lernen, aber wenn man sich mal darauf eingelassen hat, kann es sogar Spaß machen. Spätestens, wenn man die ersten Erfolgserlebnisse hat, und einzelne Kanjis auf irgendwelchen Schildern oder an Läden oder einfach nur in Bildbänden oder Reiseführern erkennt, wird man wieder motiviert, weiter zu machen.

Der Touchscreen des Nintendo DS ist für das Erlernen der japanischen Schrift hervorragend geeignet. Anhand verschiedener Übungen kann man sehen, wie die Zeichen anfangs noch zu malen, später zu schreiben sind, bis sie einem flüssig von der Hand gehen. Verschiedene Übungen sorgen dafür, daß man sich möglichst früh damit auseinandersetzen muß, um erfolgreich weiter zu lernen.


Nicht zuletzt das Hören und auch das selbst Sprechen spielen eine große Rolle. Auch hier erweist sich die Technologie des Nintendo DS als äußerst nützlich. Dank des eingebauten Mikrofons läßt sich die eigene Stimme aufnehmen, um sie dann mit einem echt japanischen Sprecher vergleichen zu können. So kann man seine eigene Aussprache so lange korrigieren, bis das Ergebnis natürlich klingt. Das Hörverständnis wird schon früh in den ersten Spielen geschult. Bei Flash-Karten-Spielen oder Multiple-Choice Tests werden die abgefragten Worte teilweise ausgeschrieben, teilweise zuätzlich vorgelesen, und manchmal müssen sie lediglich durch Hören verstanden werden, ohne das visuelle Hilfe zur Verfügung steht.

Natürlich muß sich jeder sein eigenes Bild machen, und jeder lernt auf unterschiedliche Art und Weise. Zugegeben ist es gelegentlich etwas unpraktisch, daß die Software nur auf Englisch zur Verfügung steht, aber man muß sich eben mit dem Behelfen, was man finden kann. Alles in allem bin ich absolut begeistert von diesem Japanisch-Lernprogramm für den Nintendo DS. Man kann in aller Ruhe sein eigenes Lerntempo bestimmen, und die verschiedenen Spiele und Übungen helfen durch die große Vielfalt, die neuen Vokabeln und die Grammatik wirklich erfolgreich und effizient zu lernen. Die Vokabeln sind - wie ich persönlich finde - recht gut ausgewählt, und es finden sich viele Worte, die man im Alltag durchaus brauchen kann, oder gelegentlich den einen oder anderen Japaner dazu bringen kann, staunend zu rufen "Warum kennst Du dieses Wort? Wo hast Du es gelernt?" Auch die Grammatik-Lektionen gefallen mir sehr gut. Sie sind erfreulich überschaubar aufgebaut, und auch schwierige und komplexe Themen werden in kleinen Häppchen präsentiert, die es gut ermöglichen, Schritt für Schritt zu lernen, ohne sich dabei erschlagen oder überfordert zu fühlen. (Keine Sorge, "unterfordert" wird man sich beim Studium der japanischen Sprache wohl auch niemals fühlen!) ^^

Wer also einen Nintendo DS sein eigen nennt, dem kann ich dieses Modul nur wärmstens empfehlen und ans Herz legen. Mir macht das Lernen damit großen Spaß und ich freue mich, schnell die kleinen Fortschritte zu sehen und anhand der verschiedenen integrierten Tests in Spielform immer wieder überprüfen zu können. Der Umfang ist riesig: Der Japanisch-Coach umfaßt ca. 12.000 Wörter, die man auch alle im integrierten Wörterbuch, Japanisch - Englisch und umgekehrt, schnell nachschlagen kann. Obendrein enthalten ist noch ein Phrasebook mit hunderten nützlicher Sätze für den täglichen Gebrauch, aus denen man sich auch seine persönlichen Favoriten in einer eigenen Liste personalisieren kann. Es ist also unglaublich, was man hier alles beisammen hat, und für das Selbststudium meiner Meinung nach perfekt geeignet. Und wie würde Haruka-Sensei sagen? がんばりましょう!

Hier zum Abschluß noch ein paar weitere Screenshots.